Winter in Thailand

2 Heinzelmännchen - 2 Fahrräder - 3 Monate

Montag, 01.04.2019 Finally Degerloch

Wieder zuhause! Heute morgen sah es noch nicht dannach aus! Der Flug von Bangkok nach Istanbul hatte soviele Tubulenzen, daß ich dachte, das ist unser letzter Flug und als mir richtig schlecht wurde, erst recht dachte, das ist das letzte Mal, daß ich in ein Flugzeug gestiegen bin! 11 Stunden Flugzeit sind einfach grenzwertig! Jedenfalls kreisten wir zur eigentlichen Eincheckzeit 7 Uhr 05 noch über dem Flughafen in Istanbul. Als wir endlich landeten und mit dem Bus zur Abfertigungshalle gebracht wurden, war es 7 Uhr 35! Da noch weitere Fluggäste zu ihren Anschlußflügen flitzten, wurden wir von einem Flughafenmitarbeiter an den Menschenschlangen vorbei duchgeschleust und standen um 7 Uhr 55 am check-in - wo noch gar nicht begonnen wurde einzuchecken! Gut, der Blutdruck sank wieder, die letzten 3 Stunden unserer Rückreise folgten. Bei strahlenden Sonnenschein landeten wir in Stuttgart und schraubten unsere Räder am Flughafen zusammen. Sie hatten den Flug gut überstanden, dank der Bike-Station Bangkok (wie auch den Hinflug, dank der Verpackung der Bike-Bar Degerloch).  Gemächlich radelten wir in T-Shirts und kurzen Hosen nach Degerloch, staunten über die blühenden Bäume, die sprießenden Blätter und wurden von unseren Kindern mit einem wunderbaren Frühstück erwartet. Was für eine Wiedersehensfreude!

Die Mitarbeiter der Bike-Station in Bangkok haben unsere Räder verpackt.  Auf dem Flughafen in Bangkok mußten wir dann 8 Stunden rumbringen, da der Radladen schloß und uns mit unseren Rädern nur der Flughafen übrig blieb. Den Vormittag hatte ich mit Schwimmen im Pool zugebracht und Karl hat sich ausgeruht, da er erkältet ist. Das Zimmer mußten wir um 11 Uhr räumen. Wir deponierten unser Gepäck und bummelten noch einmal durch die Altstadt. Allerdings waren wir nach kurzer Zeit so duchgeschwitzt, daß wir beschlossen früher zum Bikeladen und zum Flughafen zu fahren und dort bei moderaten Temperaturen zu warten!

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Freitag, 29.03.2019 Bangkok Tag 5

Unser letzter Tag in Bangkok, das heißt fast der letzte. Morgen fliegen wir zurück, allerdings erst um Mitternacht!  Einen richtigen Plan hatten wir heute nicht mehr, außer ein paar Wat natürlich....der Wat Intharawihan zum Beispiel, mit der 36 m hohen stehenden Buddhafigur.

 

Mini-Waran oder Riesen Eidechse? Auch in Alt-Bangkok hat es enge Gässchen!

Wie man da überleben kann - ich weiß es nicht?! Die Enge, die stickige Luft, die Hitze, das alles macht das Leben dort nicht einfach.

 

Fast hätte ich mir noch ein Kleid gekauft!

Die legendäre Khao San Road, der Backpacker Treff schlechthin, die Gegend wird aufgehübscht und wird dann sicher teuerer. Man renoviert die alten Gebäude sehr geschmackvoll und reißt nicht mehr alles nur ab! Eigentlich geht es sehr gesittet zu, die wilden Zeiten scheinen hier vorbei zu sein.

 Der letzte Wat Besuch galt dem Chana Songkhram unweit unserer Unterkunft.

Wir ließen den Tag geruhsam an, saßen in einigen (gekühlten) Cafés, es gibt tatsächlich französiche Bäcker hier, bummelten durch die endlosen Märkte mit ihrem endlosen Angebot.

Morgen ist die dreimonatige Reise dann zu Ende, um 23 Uhr 50 fliegen wir zunächst 10 Stunden bis Istanbul, haben dort knapp 2 Stunden Aufenthalt und nach weiteren 3 Stunden landen wir gegen 10 Uhr in Stuttgart. Hoffentlich mit den Rädern, wir wollen sie am Flughafen zusammenbauen und nach Degerloch radeln.

Wie immer bedanken wir uns bei allen, die sich für unsere Reise interessierten und das auch in Kommentaren kundgetan haben. Ganz besonders bedanken wir uns bei unserer Tochter Katharina, die dafür sorgt, daß wir unbesorgt so lange reisen können, indem sie sich um Haus, Hof und Antiquariat kümmert und natürlich bei Regina, die so sauber gefegt hat! Johannes , wir kündigen schon mal unseren Besuch in deiner Praxis an!

Wie wir diesen allerletzten Tag in Bangkok und auf dem Flughafen verbracht haben, steht dann im Abschlußbericht!!

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Donnerstag, 28.03.2019 Bangkok Tag 4

Oh my Buddha !! Ein Tag im heißen und stickigen Bangkok ist ganz schön anstrengend. Chinatown stand heute auf unserem Programm, angeblich die größte Auslandschinesenstadt, haben wir aber schon öfters gehört. Egal, es ist auf jeden Fall die originalste Chinatown. Zuerst fuhren wir ein paar Stationen auf dem schwankenden Expressboot, der Ausgang am Pier führte durch eine Garage und wir standen mitten in China. Ganz schmale Gassen, links und rechts Geschäfte und Werkstätten im Erdgeschoß und obendrüber die Wohnung. In der engen Gasse, eine Suppenküche mit Tisch und Stühlen, die Auslagen der Läden, der Monteur, der auf der Straße sitzend etwas zusammen schraubt dazwischen Fußgänger und Mopeds!

Das Internet ist etwas instabil, deshalb schnell noch ein paar Photos:

Das China Gate und der Goldene Buddha, das zu Zeit wertvollste religöse Kunstwerk, da aus purem Gold

Ich hätte gerne den Motor vom dritten Stapel unten links!

 Zwischendrin mußten wir in einen Starbucks, um uns abzukühlen und unglaublich teuren Espresso trinken. Dort war es so runtergekühlt, daß wir in unseren naßen T-Shirts froren!

Am Nachmittag schlenderten wir durch den Old Siam Market .Eine restaurierte Markthalle , unserer Markthalle nicht unähnlich, nur daß es hier auch noch Kleidung zu kaufen gab. Dannach kletterten wir den Golden Mount hoch, 341 Stufen, die aber sehr flach waren und nicht so steil. Zur Kühlung gab es eine Ansprache über Lautsprecher eines Mönchs und noch besser, Regennebel aus Leitungen, die über dem Weg hingen. Von oben hat man eine wunderschöne Aussicht über Bangkok, bei einem leichten Wind war das ein toller Platz!

Abends wird die Brücke bunt angestrahlt, Blick aus unserem Fenter.

Nach etlichen Kilometern haben wir das Hotel wieder erreicht, unterwegs trafen wir Hannes, 83 Jahre alt und Reisender. Er begleitete uns und zeigte uns Abkürzungen durch schmale Gassen und Wats, das war sehr interessant und kurios, er kommt seit über 30 Jahren immer wieder nach Bangkok und kennt sich richtig gut aus. Jetzt ist Zeit für unser kühles Bier und das Abendessen!

 

 

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Mittwoch, 27.03.2019 Bangkok Tag 3

Heute stand der Königspalast auf unserem Programm! Wir zwängten uns mit den vielen anderen Touristen zum Eingang, wo es wider erwarten zügig voran ging. Um ein Kollabieren zu verhindern, sprühten Ventilatoren feines Wasser auf die Wartenden. Zunächst besichtigt man den Smaragd Buddha, ein hochverehrter ca 80 cm großer Jadebuddha, im Wat Phra Kaeo. Von einer heiligen Athmosphäre möchte ich nicht sprechen, ein schöner Wat , aber der Trubel schmälert den Eindruck schon. Die Thais , die hier ernsthaft beten möchten, brauchen schon meditative Fähigkeiten... Wir hatten für 200 Baht einen Audioguide ausgeliehen, der aber nur 90 Minuten gültig ist, dannach sind weitere 200 Baht fällig. Man muß sich schon ganz ordentlich beeilen, wenn man alles sehen möchte in der Zeit. Aber - große Enttäuschung unsererseits:

Der Palast war verschlossen, warum - wir wissen es nicht! Als wir vor 11 Jahren hier waren, war er auch verschlossen, da die Schwester des Königs verstorben war. Die Knochen gehörten weißen Elefanten, die einst im Palast lebten.  Wir sahen uns das Königin Sirikit Textilmuseum stattdessen an, wo einige ihrer Abendroben aus Thai-Seide ausgestellt sind. Es war ganz interessant, leer und kühl! Wir verließen den Trubel und bummelten in Richtung Wat Pho , wo der große liegende Buddha zu sehen ist. Schon sehr beeindruckend lang und golden.

Unser nächstes Ziel war der Blumenmarkt am Yodpimann Pier. Außer Blumen gibt es auch Gemüse und was man sonst zum Leben braucht.

Der Schrein darf nicht fehlen                Schüler in ihren Uniformen

Mit dem stark schwankenden Expressboot fuhren wir wieder in Richtung unseres Hotels, da es überraschenderweise am Wat Arun anhielt, besichtigten wir den auch noch. Er ist über und über mit Porzellantellern, - schüsselchen und Scherben in Blumenform bedeckt.

Etwas ermattet erreichten wir unser Hotel, duschten und ruhen uns nun ein wenig aus, um bis zum Bier wieder aufnahmefahig zu sein!!

Nein, das ist nicht unser Abendessen...

 

 

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Dienstag, 26.03.2019 Bangkok Tag 2

Nach einem ebenso guten Frühstücksbüffet, traten wir die letzten 17 Kilometer in Thailand an! Insgesamt sind wir 4953 km mit dem Rad gefahren Weniger als sonst in 3 Monaten, aber das ist wohl der Hitze geschuldet. Doch zuvor noch die große Fotosession. Wir sind auf mindestens 10-15 Fotos mit allen Angestellten des wirklich großen und luxuriösen Hotels in Bangkok. Sie beteuerten, daß es für sie eine große Ehre war, daß wir ausgerechnte in ihrem Hotel auf unserer Thailand Tour abgestiegen sind! Kurios! Die Strecke heute hat das Rad-Navi sehr gut gefunden, erst auf einer Hauptstraße, es folgte ein Radweg-Schild, daß wir als Geisterfahrer weiter müssen, danach ging es weiter durch ein Wohngebiet, wo wir über einen von den Bewohnern angelegten Steg über die Eisenbahnschienen geleitet wurden. Schließlich kamen wir an dem großen und modernen Radladen an, wurden sehr freundlich begrüßt und mit dem Versprechen alles bis Samstag verpackt zu haben, stiegen wir in ein Taxi. Die beiden sehr freundlichen Damen hatten es gerufen und 300 Baht ausgemacht. Kaum waren wir 10 Minuten gefahren, kam von vorne "Oh so far, 500 Baht" - Wir erklärten ihm in bestem deutsch und englisch , "Nicht mit uns". Er hatte sowieso das Taxameter eingeschaltet und so erreichten wir unser Hotel nach 283 Baht, wir gaben ihm zur Versöhnung ein gutes Trinkgeld und waren alle zufrieden! Das Hotel New Siam Riverside ist super und liegt direkt am Fluß Menam Chao Phraya, ein unsägliche Dreckbrühe, von unserem Zimmer sieht aber es idyllisch aus. Dort herrscht reger Schiffsverkehr, auch große Schlepper werden von Schleppkähnen in den Hafen geleitet. Unweit ist ein Haltestelle für die Taxiboote. Wir haben heute nachmittag die nähere Umgebung erkundet, die Altstadt von Bangkok ist sehr verwinkelt, Gässchen, immer wieder neue Ausblicke, es hat uns ausnehmend gut gefallen. Mit dem Wetter scheinen wir auch Glück zu haben, ist Bangkok mit 35° Durchschnittstemperatur doch die heißeste Großstadt, gestern war es bewölkt und heute ging ein leichter Wind. Vielleicht sind wir es nach 12 Wochen auch gewöhnt!

                                                                                         König Rama X. auf dem Rad

Blick aus unserem Fenster

                                                        natural air condition im Bus

Käfighaltung, aber wenigstens bunt!

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Montag, 25.03.2019 Bangkok Tag1

Wir sind ja schon in vielen Großstädten Rad gefahren, ob New York, Los Angeles, Athen oder Istanbul - Bangkok übertrifft alles. Hier kann man definitiv nicht Rad fahren, es gibt sicher ein paar Touren, die man abradeln kann , aber um von A nach B zu kommen, nein! Deshalb beschlossen wir ein Zimmer in der Nähe des Radladens anzusteuern, der montags leider geschlossen hat. Im Zayn-Hotel im arabischen Viertel sind wir ganz luxuriös abgestiegen. An der Rezption wurde mit keiner Wimper gezuckt, als wir verschwitzt und angestaubt mit unseren auch nicht mehr so ganz sauberen Packtaschen einliefen. Das Hotel liegt praktischwerweise am Sky Train und so machten wir heute nachmittag die erste Tour nach Bangkok. Ein Moloch von geschätzt 15 Millionen Einwohnern. Die Sukhumvit Road mit ihren shopping malls war unser erstes Ziel. Da kann unser Breuninger einpacken. Welcher Einkaufstempel hat schon eine Eisbahn im Erdgeschoß, mit 2-3 Trainern, die umgefallenen Schlittschuhläufern wieder aufhelfen und sie an ihren Pinguin zurückbringen?....Richtig lohnend ist der Einkauf übrigens nicht, die Preise sind ähnlich wie in Deutschland. Es gibt sicher ein paar Marken, die man bei uns nicht bekommt, aber da kenne ich mich zu wenig aus.

Dann steht man unvermittelt am Erewan Shrine, der errichtet wurde, da es bei den Bauarbeiten zum Einkaufszentrum zu vielen Unfällen kam. Als die Erdgeister durch den Shrine besänftigt werden konnten, ging der Bau weiter. Er liegt an einer Straßenkreuzung, obendrüber donnern zwei Hochbahnen und eine Straße. Gläubige schreiben etwas auf einen Zettel, geben diesen einem Herrn, dieser übergibt ihn an Tänzerinnen, die den Wunsch singen oder tanzen - so haben wir Farangs das verstanden. Man versteht sein eigenes Wort kaum, aber es wird mit Hingabe gebetet und Opfergaben dargebracht. Um sein Karma aufzubessern, kann man, gegen ein paar Baht, zuvor gefangene Tauben aus einem winzigen Käfig befreien. Vermutlich werden sie an der nächsten Ecke wieder eingfangen!

 

Essenstechnisch war der Abend hervorragend, es gab ein Halal-Büffet im Hotel mit super Nachtisch, ohne Bier natürlich...aber mit Sushi und vielen anderen Leckereien!

Morgen werden wir auf dem Weg zum Radladen die letzten Kilometer in Thailand zurücklegen, diese dort abgeben, damit sie für den Rückflug verpackt werden. Wir können die Räder dort stehen lassen und werden mit dem Sky Train dann zu einem Hotel in der Innenstadt umziehen. Nachdem wir heute Abend in den Genuß kamen in der Rush Hour Bahn zu fahren, wissen wir wie sich Sardinen in der Dose fühlen!

 

Krung Thep Mahanakhon Amon Rattanakosin Mahinthara Ayuthaya Mahadilok Phop Noppharat Ratchathani Burirom Udomratchaniwet Mahasathan Amon Piman Awatan Sathit Sakkathattiya Witsanukam Prasit.

 

Und so heißt das anscheinend übersetzt in Deutsche:

 

Stadt der Devas, große Stadt [und] Residenz des heiligen Juwels Indras [Smaragd-Buddha], uneinnehmbare Stadt des Gottes, große Hauptstadt der Welt, geschmückt mit neun wertvollen Edelsteinen, reich an gewaltigen königlichen Palästen, die dem himmlischen Heim des wiedergeborenen Gottes gleichen, Stadt, die von Indra geschenkt und von Vishvakarman gebaut wurde.

 

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Sonntag, 24.03.2019 Bang Phli Yai

Kurz vor Bangkok, so 35 km vom Zentrum (welches Zentrum?) entfernt. Der Verkehr war die Hölle!Seit Pattaya sind praktisch alle Städte zusammengebaut. Es gibt tatsächlich nur 3 große Straßen und auf einer fuhren wir. Genauer , auf der Frontage Road, die schon 3 Spuren in jede Richtung hat, nebenan die Main Road, auch jeweils 3 spurig und obendrüber die Express Road. Der Lärm geht an die Schmerzgrenze, an jedem Ort muß man höllisch auf die abbiegenden Autos und Motorräder aufpassen. Natürlich hält man unvermittelt an seinem Lieblingsessenstand, der Fleischspieße anbietet, die bereits seit Stunden in der Sonne und im Staub liegen. Dazwischen ganz, ganz ärmliche Wellblechhütten und der unbeschreibliche Mülll. Das alles veranlasste Karl zu der Bemerkung ,daß  er heute die Hölle gesehen hat. Eigentlich wollten wir ein weiteres Museum im Süden besichtigen, anbetracht der Hitze und des Verkehrs haben wir uns entschlossen morgen direkt nach Bangkok zu radeln. Wir suchen uns ein zentrales Hotel und besichtigen die Stadt mit der Metro und zu Fuß. Am Dienstag werden wir den Radladen aufsuchen, der unsere Räder verpackt und sie dort bis Samstag deponieren. Zu den wackeligen Gullideckeln und ihren ausströmenden Gerüchen bei der Hitze, dem überfahrenen Hund (erstaunlicherweise den einzigen, den wir sahen), der direkt vor ein paar Essenständen lag, kann ich heute nicht mehr berichten. Wir sind sehr froh, daß wir auch ein anderes Thailand kennenlernen konnten. Heute ist Wahl, die erste seit 8 Jahren, als das Militär 2011 geputscht hatte. Der Andrang an den Wahlbüros war groß, leider ist die Sprachbarriere so groß, daß wir uns mit niemanden darüber unterhalten konnten. Wir hoffen jetzt einfach mal, daß es keine Ausschreitungen geben wird.

Ein letzter Blick auf das Meer

Wir haben ein sehr modernes Hotel, sind aber so ziemlich die einzigen Gäste. Heute Abend suchten wir ein Restaurant in der Nähe, zunächst kam aber nur eine Nudelküche, die wir verschmähten, da laut Google ein richtiges Restaurant an der Hauptstraße kommen sollte. Es stellte sich als Lagerhalle mit schummriger Beleuchtung und sehr lauter Musik, heraus. Ein junges Mädchen brachte die Speisekarte, leider nur in thailändisch mit briefmarkengroßen, verschwommenen Photos. Englisch konnte sie auch nicht, rief aber Verstärkung, zum Schluß standen 5 junge Thais um uns herum, die uns mit großen Augen ansahen. Beherzt tippte ich auf ein Photo, mutig tat Karl dasselbe. Dazu bestellten wir ein großes Bier. Mein Essen war frittiertes Knürfeliges - Hühnerkrallen?, Karl hatte diverses Meeresgetier mit grünen Blättern. Vorsichtshalber bestellten wir noch ein großes Bier! Wir bezahlten und gingen etwas unglücklich von dannen! Die Nudelbude hatte noch geöffnet, leider auch dort ziemliche Verständigungsprobleme und nur winzige Photos. Nach den super Erfahrungen, tippten wir auch hier auf ein Bild - Hackfleisch (?), Shrimps, Tomaten und viel Chilli, sowie Reis. Zum Glück hatte ein Lädchen noch geöffnet, wo wir ein drittes Bier zum löschen kaufen konnten!

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Samstag, 23.03.2019 Bangsaem Sai

Heute war es nicht nur uns zu heiß, sondern auch dem Smartphone! Zweimal schloß es alle Apps, auch unser Rad-Navi, und meldete "Überhitzungsgefahr". Tja, da blieb nur das Amazoncafé aufsuchen, warten und die Klimanalage genießen. Als nach 2 Stunden radfahren, die Meldung wieder kam, blieb nur die Pause  bei der Nudelsuppe, da mußten wir uns mit Eiswürfeln behelfen!

Zunächst starteten wir den Tag mit einem Bad im Hotelpool. Etwas erfrischt , suchten wir das "Sanctuary of Truth" auf. Außer , daß es ein riesiges Heiligtum aller Völker Südostasiens sein soll, wußten wir nicht viel. Überrascht sahen wir die ganzen Vergnügungsangebote, Streichelzoo, Kutschfahrten, Elefantenreiten, Pferdereiten sowie Kanu fahren. Dazu die ganzen Essenständchenund Souvenirshops, dennoch mußte ich züchtig meine Radshorts verhüllen und beide bekamen wir einen Bau-Helm auf. Die Idee und der Bau begann1981, inzwischen sind 75% errichtet, doch fallen die ersten Restaurierungsarbeiten an. Eine sehr toughe Thailänderin bot sich als Guide an. Sie muß im früheren Leben Majorin gewesen sein, in diesem Ton fragte sie uns ab, wieviele Säulen - 170. Warum gibt es den Gott des Windes? Damit wir atmen können! Dazu zog sie mich die ganze Zeit am Arm und rief der Gruppe, ca 10 Personen, ununterbrochen "Listen" - "Make Photo" zu! Kurz, es war kurios und das Gebäude gigantisch. Nicht nur wegen der Ausmaße sondern auch wegen der nicht endenden Details.

Wir besichtigten auch die Werkstatt, dort sitzen Frauen aus Myanmar auf dem Boden und schnitzen diese Figuren. Karl durfte es gleich versuchen und so ist auch er in dem Gebäude nun verewigt.

 Im Anschluß gab es eine Tanzvorführung, die grazilen Bewegungen sind schon schön, wobei die meisten Thais dazu nicht mehr in der Lage wären. Das Gewichtsproblem bei Alt und Jung ist unübersehbar.

Die Mittagshitze war erreicht und wir stiegen aufs Rad. Die kleinen ruhigen Sträßchen liegen hinter uns. Seit Pattaya reiht sich Stadt an Stadt, man sieht gar nicht wo die eine endet und die nächste beginnt. Entsprechend ist der Verkehr, es ist nicht besonders spaßig aber machbar. Heute trafen wir einen jungen Russen, der erst in Bangkok gestartet ist und nach Vietnam radeln möchte. Ich habe höchste Hochachtung vor allen, die bei diesen Temperaturen im Zelt schlafen. Wir erreichten heute Abend unsere Unterkunft mit Klimaanlage und spazierten nochmal am Strand entlang. Das Meer sehen wir nicht mehr allzu lange.  Da war richtig was los, ausschließlich Thais , die den Strand und den Wind genossen .Picknick, essen ist ja immer ganz wichtig , baden in Sichtweite von Industrie und Müll, mit dem Bananaboat zwischen den Badenden herumrasen, in riesigen Reifen in den Wellen schaukeln, schwimmen kann eigentlich niemand und so planscht man -Fauen wie Männer- in Shorts oder langen Hosen sowie langärmeligen T-Shirts im Wasser. Wir ließen uns ebenfalls treiben und schauten der untergehenden Sonne zu, um 18 Uhr 30 ist es bereits dunkel, 12 Stunden später wird es wieder hell, wir sind in den Tropen! Ratrisawat! Gute Nacht aus dem heruntergekühlten Zimmer!

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Freitag, 22.03.2019 Pattaya Nord

Mit einer guten Reissuppe zum Frühstück startet es sich doch gleich viel besser!

Heute hatten wir mit unserer Route mehr Glück und radelten über ruhige Nebenstraßen zunächst nach Como! Jawohl, ein italienischer Investor hat Como nachgebaut, daß das Colosseum auch dort steht, darf man nicht so streng sehen.

Los war allerdings gar nichts! Die Busse hielten ein paar Kilometer weiter, wo man Selfies in einem Weinberg machen kann. Wir fotografieren Mangobäume, die Thais sind von Reben begeistert! Noch ein paar Meter weiter ist ein riesiger Buddha auf einen Fels aufgemalt. Da war richtig was los!

Habe ich schon erwähnt, daß es gnadenlos heiß war/ist? Wenn man genügend schwitzt, ist der Fahrtwind um so besser! So erreichten wir ein chinesisch - thailändisches Museum , das ein Feng Shui Meister in den 1990er Jahren mit Erlaubnis des Königs erbauen durfte. Unglaublich bunt, aber immerhin einiges in Englisch beschrieben, war es ganz interessant. Außerdem zeigte es Modelle der Terrakotta Armee und der chinesischen Mauer, da werden Erinnerungen lebendig!

Wir versuchten Pattaya so weit wie möglich zu umrunden, möchten aber morgen das Sanctuary of Truth, das höchste Holzhaus in Thailand , besichtigen. Pattaya ist eine Stadt mit über 1 Million Einwohnern, die kann man nicht weiträumig umfahren. Erstaunlicherweise klappt dieser ungeordnete Verkehr wunderbar. Problematisch sind Touristen auf Rollern, die auf ihr Recht pochen oder nach ein paar Bier mutig werden. Der Strand ist in den letzten Jahren von 35 m auf 5 m geschrumpft, das Wasser sieht nicht allzu sauber aus und aus den Gullis riecht es mehr als streng! Die Promenade unterscheidet sich nicht, von anderen überfüllten Badeorten. Vieleicht ist sie etwas "männerlastig". Wir haben jedenfalls ein einfaches, aber ordentliches Hotel gefunden und sind froh morgen weiterzukommen!

Skyline und Strand von Pattaya

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Donnerstag, 21.03.2019 Sattahip

 

Dann wurde es doch noch ein versöhnlicher Abschluß des Tages! Heute morgen fing es eigentlich sehr gut an, ein ausgiebiges, umfangreiches Frühstück, dargeboten von sage und schreibe 5 Köchen mit hohen weißen Kochmützen! Es gabe mindestens 8 verschiedene Reisgerichte und Reissuppe, Obst, diverse Rühreier, Müsli, Rosinenbrötchen (!), Joghurt und vieles mehr! Dazu richtigen Kaffee, eine leichte Brise, Blick aufs Meer, was will man da noch mehr. Vom Nachbartisch sprach uns ein Herr an: "Hör i da schwäbisch?" Es stellte sich heraus, daß es aus Möhringen stammt, seit seiner Rente aber mit seiner Frau meistens in Thailand lebt. Wir haben uns sehr nett unterhalten, er wohnt in der Nähe und nutzt für ein paar Baht im Monat den Hotel Pool. Das machten wir nun auch, sehr erfrischt, frisch und sauber kamen wir zu unseren Rädern. Verflixt, ein Plattfuß!, diesmal bei meinem Vorderrad. Fast eine Stunde brauchten wir zum flicken, bzw einen neuen Schlauch einzusetzen. Im Reifen hatte sich ein spitzes aber winziges Metallteil versteckt, daß wir fast nicht fanden und auch fast nicht herausziehen konnten. Mittlerweile war es fast 11 Uhr, der Schweiß floß in Strömen, obwohl wir einen schattigen Platz in der Garage hatten. Die thailändischen Flicken halten gar nicht und zum testen, ob und wo die Luft eintweicht hatte ich nur einen ziemlich algenverseuchten Brunnen gefunden. Schließlich erbarmte sich jemand vom Hotel, ein Hausmeister ließ uns in seine Werkstatt, wo wir den neuen Schlauch gut aufpumpen konnten. Endlich konnten wir  losradeln, schön in der Mittagshitze. Egal, wir wollten nicht allzu weit. Womit wir nicht gerechnet hatten und unser Navi auch nicht , daß an diesem Kapp südlich von Pattaya die Royal Navy, die Royal Aircraft und was weiß ich für Royal Army, die alten Stützpunkte der Amerikaner nutzt  und alles Sperrgebiet ist. Immer wieder mußten wir in weitem Bogen um Kasernen herumfahren. Anscheinend hat auch jeder Armeeanghörige ein Auto, es war ziemlich Verkehr,sowie eine Baustelle, durch die wir zweimal radeln mußten, da wieder eine Kaserne kam. Das Rad-Navi hat uns wacker in alle Stützpunkte gelotst. Als wir endlich in Sattahip ankamen, war das Hotel, das wir uns ansehen wollten, schon ausgebucht. Kurz, wir waren ziemlich entnervt, der Abend nahte bereits. Wir setzten uns in ein Lokal mit WIFI , fanden ein anderes Hotel und buchten es gleich. Es liegt reichlich versteckt auf einem Hügel, wir irrten jedenfalls durch den Stadtteil und landeten schließich in einem Hof! Der Dame erklärten, daß wir ein Hotel suchen, den beiden war der Name bekannt. Der Mann setzte sich auf sein Motorrad, seine Frau stieg hinten auf und beide geleiteten uns zur Unterkunft. Das war natürlich sehr, sehr freundlich, obwohl wir flott den Berg raufradeln mußten, um mithalten zu können. Die Unterkunft ist super, schöne Aussicht und frischer Wind. sehr gutes Essen uns kaltes Bier, der Abend war, wie gesagt versöhnlich..

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